Durch des Hywalds düstre Gründe

Die Moritat vom Räuber Heising vom Huy, Melodie nach dem

Liedtext

1. Durch des Huywalds düstre Gründe auf naturverschlung'nem Pfad
|: wandelt eine alte Butterfrau zum Markt nach Halberstadt.:|

2. Hu, da plötzlich stürmt des Waldes kühner Sohn aus dem Geheg
|: Scharf bewehrt bis an die Zähne und vertritt ihr flugs den Weg.:|

3. "Sind Sie", fragt die Frau erblassend einer dunklen Ahnung voll
|: "Nicht vielleicht der Räuber Heising der allhier grassieren soll?" :|

4. Und wie Schuppen von den Augen fällt's der Butter-Frau sogleich
|: "Sie sind Heising!", ruft sie zitternd. "Bin es!", spricht der Räuber bleich.:|

5. "Ja ich bin's, du Unglücksel'ge. Ja ich bin's, der sich dir zeigt
|: Und du bist diejen'ge welche nimmer meinem Grimm entweicht. :|

6. "Denn mit hochwillkomm'nem Futter nahst du mir zu guter Stund!"
|: Sprach's und schnitt sich von der Butter gierig ab ein ganzes Pfund. :|

7. "Weib, ich sage dir noch dieses: Meinem Dolch verfallest du.
|: Bringst du mir nicht auf dem Rückweg 'nen Laib Brot und Wurst dazu. :|

8. Und die Frau erfasst ein Grauen, weiß nicht recht was sie beginnt.
|: Und der Heising zieht waldeinwärts, und das Weib nach Haus geschwind. :|

9. Schlimme Zeichen schlimmer Zeiten, wie man nie erlebt sie hat.
|: Wenn ein Räuber solchen Unfug treibt so nah an Halberstadt:|

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